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      Natürliche Geburt: Entbindung in vier Phasen

      So einzigartig jedes Kind ist, so individuell ist auch jede Geburt. Der Verlauf hängt auch davon ab, ob sich die werdende Mutter zuvor für einen Kaiserschnitt oder eine natürliche Geburt entschieden hat. Gerade bei der natürlichen Geburt können weder Hebamme noch Arzt vorhersehen, wie lange sie dauern wird.

      Nur eines steht bei der Spontangeburt fest: Sie verläuft in vier Phasen und wird unterteilt in die Eröffnungsphase, die Übergangsphase, die Austreibungsphase und die Nachgeburtsphase. Was das im Einzelnen bedeutet und was noch wissenswert rund um das Thema Entbindung ist, erfahren Sie hier!

      Spontangeburt: So ist der Geburtsverlauf

      Setzen die Wehen ein, ist es Zeit, sich ins Krankenhaus oder ins Geburtshaus zu begeben. Haben Sie sich für eine Hausgeburt entschieden, sollte die Hebamme rechtzeitig benachrichtigt werden. In einer Klinik empfängt sie Sie im Kreißsaal. Sie ertastet die Lage des Kindes und prüft, wie weit der Muttermund bereits geöffnet ist. Herztöne und Wehentätigkeit werden per CTG überprüft, das Sie als Schwangere schon kennengelernt haben.
      So ist der Geburtsverlauf.
       

      • Eröffnungsphase: Die Eröffnungsphase, in der auch die Fruchtblase platzt, dauert so lange, bis der Muttermund sich bis auf etwa zehn Zentimeter geöffnet hat. Das kann gerade beim ersten Kind bis zu 14 Stunden dauern. Die Wehen werden im Verlauf stärker und kommen in immer kürzeren Abständen. Zum Ende hin kommen die Wehen alle zwei bis drei Minuten und dauern jeweils eine Minute. Auch wenn der Schmerz für Sie unerträglich erscheint, hat jede Wehe doch etwas Tröstendes: Sie bringt Sie Ihrem Kind näher. Denn das Köpfchen des Babys rückt immer weiter vor. In einem Geburtsvorbereitungskurs werden Sie gelernt haben, wie Sie die Schmerzen bei der Geburt leichter ertragen. Zum Beispiel auch durch einen Wechsel der Geburtsposition. Außerdem unterstützt Sie Ihre Hebamme bei Entspannungs- und Atemübungen.
        
      • Übergangsphase: Gerade wenn Sie das Gefühl haben, Sie kommen an Ihre körperlichen Grenzen, weil die Wehen so schnell aufeinander folgen, können Sie sicher sein, den beschwerlichsten Teil geschafft zu haben: Jetzt befinden Sie sich in der Übergangsphase, die zur vollständigen Öffnung des Muttermundes führt. 
       
      • Austreibungsphase: Die Übergangsphase geht schließlich nahtlos in die Austreibungsphase über. Die Wehen sind zwar stark, doch gibt es wieder längere Pausen dazwischen. Der Kopf des Kindes wird durch das Becken geschoben. Mit den Presswehen unterstützen Sie diesen Vorgang. Bald schon wird das Köpfchen sichtbar, Schulter und Körper folgen. Das Neugeborene wird von Schleim befreit, abgenabelt und Ihnen auf den Bauch gelegt. Dieses erste Kennenlernen lässt die meisten Mütter alle Beschwerden bei der Geburt im Nu vergessen.  
       
      • Nachgeburtsphase: Durch ein paar weitere Wehen werden der Mutterkuchen und die Reste der Fruchtblase aus der Gebärmutter gedrückt. Die Hebamme zieht den Mutterkuchen an der Nabelschnur aus der Scheide. Die mit der Nachgeburt verbundenen Blutungen lassen schnell nach. Es sei denn, die Nachgeburt ist nicht vollständig. Bei einem Rest in der Gebärmutter kann es zu Komplikationen kommen. Die Hebamme überprüft daher, ob die Nachgeburt komplett ist und hilft ansonsten von außen nach.
       
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      Geburt 3. Phase
      Geburt 4. Phase

      Spontangeburt oder Kaiserschnitt?

      Allein in Deutschland wird nach Angaben des Statistischen Bundesamtes mittlerweile fast jedes dritte Kind per Kaiserschnitt entbunden. Doch die Kaiserschnittrate wächst weltweit. In wohlhabenden Ländern mit guter medizinischer Versorgung werden Studien zufolge tendenziell mehr Babys per Kaiserschnitt geboren als in ärmeren Regionen.

      Die hohe Kaiserschnittrate hängt jedoch keineswegs nur mit einer großen Nachfrage aus vermeintlicher Bequemlichkeit oder übermäßiger Angst vor Geburtsschmerz zusammen, sondern auch oftmals mit der Größe des Kindes. Das haben Wissenschaftler jüngst herausgefunden.

      Ihren Erkenntnissen zufolge sind die Menschen in Ländern mit guten Lebensbedingungen in den vergangenen Jahren immer größer geworden. Gleichzeitig ist das Geburtsgewicht der Babys gestiegen. Der Fötus im Mutterleib sei seiner Mutter stets um eine Generation voraus, seine Umweltbedingungen beim Heranwachsen seien daher noch besser als die seiner Mutter. Dies könne dazu führen, dass der Fötus eine Größe erreicht, die nicht mehr zur Größe des Beckens und des Geburtskanals seiner Mutter passe, schreiben die Forscher unter anderem im Fachmagazin „Proceedings B“ der britischen Royal Society. In solchen Fällen kann es bei einer natürlichen Geburt eher zu Komplikationen kommen.

      Ein medizinischer Grund für einen Kaiserschnitt ist auch eine ungünstige Kindslage (Querlage, Beckenendlage) oder eine kritische Situation während einer Spontangeburt.

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      Ein Kaiserschnitt ist nicht risikofrei


      Besteht keine Indikation, gibt es aus Sicht vieler Geburtsmediziner und Hebammen keinen Grund für einen Kaiserschnitt. Zumal auch dieser Risiken birgt: So kann es nach einem Kaiserschnitt zum Beispiel passieren, dass sich die Plazenta bei einer zweiten Schwangerschaft im Gewebe der Narbe einnistet. Das zieht wieder einen operativen Eingriff nach sich.

      Auch für das Baby ist eine Schnittentbindung nicht risikofrei: So können Lungenprobleme auftreten, denn während bei vaginal entbundenen Kindern auf dem Weg durch den Geburtskanal Flüssigkeitsreste aus der Lunge herausgepresst werden, können sie bei Kaiserschnittgeburten im Organ bleiben und zu Atemproblemen führen. Zudem gibt es Studien darüber, dass Kaiserschnittkinder anfälliger für Krankheiten wie Asthma sind und häufiger Übergewicht haben. 

      Ob Sie sich für eine normale Geburt oder einen Kaiserschnitt entscheiden, sollten Sie auch davon abhängig machen, was Ihr Arzt beziehungsweise Ihre Hebamme Ihnen rät. Auch eine Beratungsstelle wie Pro Familia informiert rund um Schwangerschaft und Geburt. 

       

      Natürliche Geburt: Vor- und Nachteile

      Eine natürliche Geburt (auch Spontangeburt genannt) bringt, wie auch ein Kaiserschnitt, Vor- und Nachteile mit sich.

      Geburtsmediziner und Hebammen sehen jedoch den inflationär gewordenen Kaiserschnitt zunehmend kritisch und plädieren zum großen Teil für eine natürliche Geburt als erste Wahl für eine Entbindung im Kreißsaal.

      Sie bringt zwar für die Mutter Schmerzen über mehrere Stunden mit sich, doch soll sie vor allem für das Kind vorteilhafter sein: Die Wehentätigkeit und das Passieren des Geburtskanals soll sich Forschern zufolge stärkend auf das Immunsystem des Fötus auswirken.

      Außerdem trägt der Geburtsvorgang nach wissenschaftlichen Erkenntnissen zur Reifung der Lungen bei. Für einen Kaiserschnitt gibt es manchmal jedoch zwingende Gründe, etwa, wenn das Baby im Verhältnis zur Statur der Mutter besonders groß und schwer ist oder ungünstig liegt. Ihre Hebamme beziehungsweise Ihr Arzt stehen Ihnen in Fragen der Geburt beratend zur Seite. Für sie zählt vor allem eines: das Wohl von Mutter und Kind. 

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